Gründungsfest des Deutschen Ordens in Frankfurt
Am Sonntag, 9. Februar 2025, feierte die Komturei „An Rhein und Main“ das Gründungsfest des Deutschen Ordens in der Ordenskirche in Sachsenhausen unter Beteiligung zahlreicher Confratres mit einem sehr festlichen Hochamt. In der mit Deutschordensbannern geschmückten Kirche ging der Geistliche Assistent der Komturei, P. Jörg Weinbach, in seiner Predigt auf das Evangelium des Tages ein. Das Weinwunder von Kana sei das katholischste aller Wunder Jesu. Aber nicht etwa wegen der Menge und Qualität des Weines, in denen sich die überfließende Fülle der Liebe Gottes zeige, sondern wegen der Rolle Mariens, die hier – am Beginn des Heilswirkens Christi – als Fürsprecherin und Mittlerin für die Sorgen der Menschen in Erscheinung trete. Als solche dürften auch wir sie erfahren, da auch wir von Jesus ihrem mütterlichen Schutz anvertraut worden seien. Dies sei auch die Erfahrung des Deutschen Ordens, der sie als Schutzfrau von Anbeginn verehre.
Im Anschluss daran versammelten sich die Confratres zum Konveniat, zu dem der Komtur als Referenten den stellvertretenden Geschäftsführer der Deutschordenswerke begrüßen konnte. Herr Protzer, katholischer Theologe und Betriebswirt, stellte die Deutschordenswerke, die rechtlich ein Teil der Körperschaft des öffentlichen Rechts der Brüderprovinz Deutschland sind, vor. Er erläuterte die Historie dieses Unternehmens und informierte insbesondere über die verschiedenen Unternehmensbereiche wie Suchthilfe, Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe und Behindertenhilfe. Dabei stellte er verschiedene Einrichtungen mit ihren Schwerpunkten vor, die zwar in ganz Deutschland verteilt sind, aber gewisse regionale Schwerpunkte in Nordrhein-Westfalen und Bayern erkennen ließen. Wichtig war ihm das Leitbild des Unternehmens, das dem christlich-jüdischen Menschenbild entlehnt ist und auf das „Mitleid“ abstellt, das Sichberührenlassen von der Not der Anderen, wiederum abgeleitet vom biblischen Bild des barmherzigen Samariters.
Es gilt bei den Deutschordenswerken einerseits, die gesellschaftspolitische Wirklichkeit anzuerkennen und andererseits die bestehenden ökonomischen Herausforderungen anzunehmen. Die Deutschordenswerke sind Sozialunternehmen und Wirtschaftsbetrieb zugleich. Dem Unternehmen sei deshalb die – bei anderen Unternehmen ähnlichen Zuschnitts eher untypische – Pflege der Seelsorge wichtig, die von zwei Ordenspatres und vier Laien sichergestellt wird. Auch die Tatsache, dass in verschiedenen Einrichtungen Ordensschwestern aus verschiedenen Ländern und Orden bei der Arbeit mitwirken, lässt zu, die Einrichtungen der Deutschordenswerke als katholische Häuser zu führen. Die dort gewonnene Fachkompetenz erlaubt schließlich, die Sozialgesetzgebung mit sinnvollen Vorschlägen über verschiedene Interessenvertretungen positiv zu beeinflussen. Dem Vortrag schloss sich eine angeregte Diskussion an, für die sich der Komtur – wie natürlich auch für den Vortrag – sehr herzlich bedanken konnte.
Wie in Frankfurt üblich endete das Konveniat noch mit einem Imbiss in einer Sachsenhausener Apfelweinschänke.
Dr. Dirk Hohn FamOT
Komtur