Palmsonntag in Wien
Die Feier der Palmsonntagsliturgie fand mit Hochmeister Frank am Sonntag, 13. April 2025, in der Deutschordenskirche St. Elisabeth – Wien statt. Bei prachtvollem Wetter und schönen Blick auf den Südturm des Doms zu St. Stephan erfolgte im Hof des Deutschen Hauses die Segnung und Austeilung der Palmenzweige. Hochmeister Frank ging in seiner Homilie auf den Beginn der Heiligen Woche ein, die uns nun ins Zentrum unseres Glaubens führt, die uns hinein nimmt in das Drama der Erlösung. Palmsonntag ist der Tag der Spannung. Ein König zieht ein, es ist aber kein Triumphzug, sondern ganz einfach auf einem Esel. Es ist auch nicht die große Masse, die Jesu begrüßt und ihm zujubelt, sondern nur eine eher kleine Schar von Jüngerinnen und Jüngern. Jesus geht nach Jerusalem, um die Menschen zu erlösen und so den Auftrag, die Sendung seiner Sohnschaft, zu erfüllen. Wer aber dem König des Friedens zujubelt, muss auch den Mut aufbringen, aufzustehen gegen Hass, gegen Unrecht, gegen Mitläufertum und er muss auch widersprechen können. Unser Christ sein verdeutlicht sich weniger in der einen Stunde Sonntagsmesse, sondern vielmehr darin, wie wir leben, wie wir miteinander umgehen und wie wir unseren Glauben bekennen. Palmsonntag fragt uns nicht nur: Glaubst du an Jesus? Er fragt uns: Gehst du mit ihm – auch, wenn der Weg schwer wird? Diese Woche lädt uns ein, den Weg bewusst mitzugehen, nur wer alles mitgeht, kann verstehen, was Ostern wirklich bedeutet.
Nach der Homilie erfolgte die Prozession vom Hof des Deutschen Hauses in die Kirche und die heilige Messe begann mit dem Chor „Hosianna dem Sohn Gottes“ von Bartholomäus Gesius unter Teilnahme der zahlreich versammelten Sonntagsgemeinde von St. Elisabeth und einer stattlichen Anzahl von Familiaren im kleinen Ornat unter Führung von Balleimeister Helmut Wohnout. Die Passion, Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Lukas, wurde von Hochmeister Frank und zwei Mitgliedern der Kirchengemeinde vorgetragen – damit wurden alle Schritte der kommenden Woche, die Stille des Abendmahls, die Verzweiflung im Garten Getsemani, die Dunkelheit des Kreuzes, das Grab und das Schweigen Gottes am Karsamstag und dann das Licht am Ostermorgen, der Sieg des Lebens über den Tod vorgezeichnet.
Prof. Dr. Rudolf Müller FamOT
Alt-Balleimeister